Bild :Grafschaftsmuseum - Erika Orysik - Kind in Sommerwelt, November 1979, Aquatec auf Holz
Pressemitteilung von Mittwoch, 3. Juni 2015
Stadt Wertheim
„Künstlerin zwischen den Welten“
Grafschaftsmuseum zeigt Gemälde von Erika Orysik
Wertheim. Der Malerin Erika Orysik, ist ab Montag, 8. Juni, eine
Sonderausstellung im Grafschaftsmuseum gewidmet. Unter dem Titel „Künstlerin
zwischen den Welten“ werden ihre Gemälde gemeinsam mit Plastiken ihres Lehrers
Walter Hanusch gezeigt. Orysik wäre in diesem Jahr 60 geworden.
Erika Orysik, 1955 als Tochter des russischstämmigen Holzbildhauers Wasyl Orysik
in Wertheim geboren, litt seit ihrem 15. Lebensjahr an schweren psychischen
Krisen. Zur gleichen Zeit hat sie begonnen, ihre Ängste, Träume und die aktuelle
Seelenlage mit Hilfe der Kunst auszudrücken. Zunächst arbeitete sie
autodidaktisch, später unter Anleitung ihres Lehrers Walter Hanusch, bei dem sie
Privatunterricht nahm. Bereits 1989 verstarb Erika Orysik mit 34 Jahren, nachdem
sie viele Jahre wegen Schizophrenie und Magersucht in verschiedenen Anstalten
behandelt worden war. Nun werden die Bilder aus ihrem Nachlass, der sich zum
großen Teil im Grafschaftsmuseum befindet, zusammen mit Metallarbeiten von dem
in Frankfurt am Main lebenden Bildhauer Walter Hanusch ausgestellt.
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Das Werk von Erika Orysik, die sich von van Gogh, Hundertwasser und Beuys
inspirieren ließ, wird der Art brut zugerechnet und ist unter anderem in der
Sammlung „Collection de l´Art brut“ in Lausanne zu sehen. Bereits vor einigen
Jahren erschien ein Katalog ihrer mitunter im Grafschaftsmuseum beheimateten
Arbeiten, den ihr behandelnder Therapeut Peter Baukus herausgegeben hat. Nun
sind ihre Bilder bis Ende August wieder zu sehen und neu zu entdecken.
Bereits bei früheren Ausstellungen, unter anderem in Nürtingen und Stuttgart,
waren die Besucher beeindruckt von den ungewöhnlichen Arbeiten auf Holz und
Papier, die in kleinteiligen Szenen Seelen- und Traumgespinste zeigen. Oft
lassen sich anhand ihrer Tagebücher und Gedichte tatsächliche Begebenheiten
zuordnen, wie bei den Bildern, die sie nach der Geburt ihres Sohnes Nathan
schuf. Entstanden sind die Bilder in Phasen, die frei waren von schizophrenen
Anfällen, so dass sie sehr wohl reflektiert einem künstlerischen Konzept folgen.
So entwickelte sie eine sehr eigene Bildsprache aus Punkten und Strukturen und
arbeitete mit einem Materialmix in Form von Collagen. Das verbindet sie mit
ihrem Lehrer, dem Metallkünstler Walter Hanusch, von dem ebenfalls Arbeiten
gezeigt werden. Hanusch, der sein Atelier in Frankfurt hat, arbeitet mit
gesammelten Metallgegenständen, denen er durch Zusammenfügen neue Bedeutung
gibt. Aus Werkzeug, Schrauben, Armierungseisen, verformtem Blech- und
Eisenschrott werden Schädel und menschliche Körper. Hanusch wird der
„Outsider-Kunst“ zugeordnet und arbeitet unakademisch wie seine einstige
Schülerin Orysik. Gemeinsam haben sie auch die Themenwahl, bei der Tod und
Vereinzelung im Vordergrund stehen. Nun werden die Arbeiten beider Künstler in
Wertheim wieder zusammengeführt.
Die Ausstellung wird bis 30. August zu sehen sein. Weitere Informationen gibt es
im Grafschaftsmuseum unter Telefon 09342/301-511.
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Grafschaftsmuseum - Erika Orysik - Frühlingsbild
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Grafschaftsmuseum - Erika Orysik - Kind in Sommerwelt
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Kontaktdaten:
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- Presse und Information -
97877 Wertheim
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Fax.: 09342/301-503
E-Mail: pressestelle@wertheim.de
Grafschaftsmuseum - Erika Orysik - Frühlingsbild
Frühlingsbild, wohl 1971, Tempera auf Pappe, Privatbesitz
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