Absurd / Kommentar von Sonja Werner zum Flughafen Hahn

Allgemeine Zeitung Mainz

Mainz (ots)

Mit den Pleiten und Pannen mit Investoren am Flughafen Hahn lassen sich viele Seiten füllen. Nun kommt ein russischer Oligarch als möglicher Käufer dazu – und das während des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Absurd. Und in jedem Fall ein Punkt, den es vom Bundeswirtschaftsministerium noch zu prüfen gilt. Zumal auch US-Soldaten den Hahn offenbar noch als Zwischenstopp nutzen. Eine Kombination, die für reichlich Sprengstoff sorgen könnte. Gut also, dass die Gläubiger ihre Entscheidung am Dienstag vertagten – und so etwas Druck aus dem Hahn-Verkauf nahmen. Umso mehr erstaunt, dass das Bundeswirtschaftsministerium sich zunächst so zögerlich an die Sache herantastete. Am Montag hieß es noch lapidar, man müsse prüfen, ob es sich beim Hahn um kritische Infrastruktur handele. Am Dienstag, nach sanftem Druck aus Hessen – das noch immer am Hahn beteiligt ist -, kündigte Wirtschaftsminister Habeck dann immerhin an, dass man sich die Sache anschauen werde. Was bei der ganzen Diskussion um den russischen Investor hinten runterfällt, ist die Frage, ob der nächste mögliche Investor, die Mainzer Firmengruppe Richter, tatsächlich eine gute Alternative wäre. Auch bei Richter gibt es neben Vorzeigeprojekten Dauerstreits und Stillstände und somit neben Licht auch einigen Schatten. Zwei weitere Interessenten sind daher in jedem Fall eine gute Nachricht – und sorgen für willkommene Optionen. Und die Landesregierung in Rheinland-Pfalz? Was sagt sie zum Verkauf des Hahns – nach all der Historie mit geplatztem Verkauf 2016, Misstrauensvotum und Pleite des chinesischen Käufers? Lieber mal (so gut wie) nichts. Das spricht zwar ebenfalls Bände, ist aber dennoch nur schwer verständlich.

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