Berliner Morgenpost: Jetzt geht es um einen Dialog / Kommentar von Jessica Hanack zur …

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Berlin (ots)

Kurzform: Für Senatorin Jarasch, die Verkehrsverwaltung und den Bezirk Mitte sollte klar sein: Mit aller Macht das Konzept einer Fußgängerzone durchzudrücken, ohne Anrainer mitzunehmen und eine funktionierende Verkehrsführung für das umliegende Gebiet vorzulegen, ist nicht zielführend. Eine Fußgängerzone ist auf Läden und Restaurants angewiesen, niemand will zwischen Leerstand flanieren. Die Friedrichstraße braucht Belebung, das ist allen klar. Funktionieren wird das am Ende aber nur gemeinsam.

Der vollständige Kommentar: Jetzt ist also klar: Nach mehr als zwei autofreien Jahren werden auf der Friedrichstraße wieder Autos rollen. Die Senatsverkehrsverwaltung verzichtet auf eine Beschwerde gegen den Eilbeschluss des Verwaltungsgerichts – eine Entscheidung, die mit Blick auf die wahrscheinliche Wahlwiederholung nicht überraschend scheint. Nach mehreren Gerichtsniederlagen, auch zur Busspur auf der Clayallee oder zur Sondernutzungspflicht für Carsharing-Fahrzeuge, dürfte die Verkehrssenatorin und Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch an einer weiteren juristischen Schlappe im Wahlkampf nicht interessiert sein.

Zugleich wird durch den Verzicht auf einen Widerspruch vermieden, die angespannte Situation zwischen einigen Anrainern und der Politik weiter aufzuheizen. Was hier vor allem gebraucht wird, sind Dialog, Transparenz und Offenheit für Vorschläge – von beiden Seiten. Die Öffnung der Friedrichstraße für den Kfz-Verkehr bietet in einem solchen Prozess sogar eine Chance: Händler und Gastronomen können noch mal erleben, wie es ist, wenn Autos und Lkw durch die Straße fahren, und überlegen: Ist es wirklich das, was wir wollen? Bringt das mehr Kunden oder hat es doch den gegenteiligen Effekt?

Aber auch für Jarasch, die Verkehrsverwaltung und den Bezirk Mitte sollte klar sein: Mit aller Macht das Konzept einer Fußgängerzone durchzudrücken, ohne Anrainer mitzunehmen und eine funktionierende Verkehrsführung für das umliegende Gebiet vorzulegen, ist nicht zielführend. Eine Fußgängerzone ist auf Läden und Restaurants angewiesen, niemand will zwischen Leerstand flanieren. Die Friedrichstraße braucht Belebung, das ist allen klar. Funktionieren wird das am Ende aber nur gemeinsam.

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