Das Problem der Vereinbarkeit / Väter brauchen auch Vorbilder am Arbeitsplatz / …

BERLINER MORGENPOST

Berlin (ots)

Der Vater bringt das Geld nach Hause, die Mutter kümmert sich um Haushalt und Familie. So war das mal, eine klare Aufgabenverteilung in einer männlich dominierten Gesellschaft. Jetzt arbeiten etwa 75 Prozent der Mütter. Sie wollen oder müssen. Väter hingegen wollen oder müssen bei der Familienarbeit mitmachen. So wandelt sich die Gesellschaft, beeinflusst von Einstellungen und Umständen.

Die Politik hat spät darauf reagiert. Es ist noch gar nicht lange her, da Bundeskanzler Gerhard Schröder Familien in einem Atemzug mit Gedöns nannte. Und erst vor wenigen Jahren haben Bund und Länder das Elterngeld beschlossen, den gesetzlichen Anspruch auf Kinderbetreuung, das Modell der Ganztagsschule oder die Kinderkrankentage.

Viele Familien, viele Mütter und Väter haben trotzdem große Probleme, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Die Zeit der Corona-Pandemie hat diese Probleme verstärkt und offenbart. Denn die Folgen des Krisenmanagements haben Mütter und Väter im Besonderen getroffen. Zudem hat sich gezeigt, wie weit Deutschland bei der Familienarbeit von echter Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau entfernt ist. Denn es waren vor allem die Mütter, die bei der Kinderbetreuung in die Bresche gesprungen sind. Die Väter – immerhin – haben mitgemacht und ihre Rolle angepasst statt diese zu revidieren.

Dass diese Rolle Väter stark verunsichert, dürfte auch an ihren Arbeitgebern liegen. In den Unternehmen fehlen Vorbilder in der Führung, flexible Arbeitszeitmodelle und eine eindeutige Kultur pro Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass Firmen Schaden nähmen, würden sie sich dazu bekennen, ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil.

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