Es wird ernst / Kommentar von Jens Kleindienst zur Gasversorgung

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Mainz (ots)

Es fällt schwer, bei hochsommerlichen Temperaturen übers Frieren im Winter zu sinnieren. Doch entscheidet sich in diesen Wochen, wie schlimm es wirklich werden wird. Durch Fehler früherer Jahre ist Europa der perfiden Erpressungsstrategie des Kriegsherrn im Kreml ausgesetzt. Mit jedem Tag wird es wahrscheinlicher, dass nur noch sehr wenig oder überhaupt kein russisches Gas mehr ankommen wird. Wir sollen die Ukraine im Stich lassen oder eben frieren. Wehrlos sind wir freilich nicht. Das beginnt bei jedem Einzelnen, der aufgerufen ist, zu sparen, bis es wirklich spürbar ist. Eine gute Nachricht ist, dass der Gasverbrauch schon deutlich sinkt. Genau so wichtig sind Schritte, welche die Bundesregierung auf dem Strommarkt eingeleitet hat. Auch weil immer noch sehr viel Gas für Strom verfeuert wird, entleeren sich die Speicher aktuell wieder, dabei müssten sie doch weiter gefüllt werden. Deshalb gehört jedes Gaskraftwerk, das nicht unbedingt für die Netzstabilität gebraucht wird, abgeschaltet, bis die Krise vorüber ist. Die Reaktivierung schmutziger Kohlekraftwerke schmerzt und erhöht die CO2-Schuld, die wir später wieder abtragen müssen. Vielleicht müssen im Winter sogar die letzten drei Kernkraftwerke noch ein paar Monate länger am Netz bleiben. Auch der Vorstoß der EU, über einen Notfallplan für die Absenkung der Temperaturen in öffentlichen Gebäuden und Büros zu sorgen, geht in die richtige Richtung. Er passt zu den Bestrebungen vieler Wohnungsunternehmen, ihren Mietern Ähnliches zuzumuten. Ganz gleich, wie das Ganze ausgehen wird: Wir alle werden die Folgen spüren: auf dem Konto, in den eigenen vier Wänden, am Arbeitsplatz.

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