Genug / Kommentar von Jens Kleindienst zu Verteidigungsministerin Lambrecht

Allgemeine Zeitung Mainz

Mainz (ots)

Da steht Christine Lambrecht in der Silvesternacht an einer Straße in Berlin und sagt in den Lärm von Böllern und Raketen hinein die Sätze: „Mitten in Europa tobt ein Krieg. Und damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte. Viele, viele Begegnungen mit interessanten, mit tollen Menschen.“ Der Wind wuschelt durch die Frisur, Kanonenschläge knallen, das Bild wackelt, zum Finale jault ein Martinshorn. Man fragt sich: Hat die „heute-show“ den Instagram-Account der Ministerin gehackt? Nein, keine Satire. Lambrechts Silvestervideo ist echt und an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Mit ihrem publizistischen Blackout hat die Sozialdemokratin ihr Amt und das Land, das sie vertritt, der Lächerlichkeit preisgegeben. Wird sie das politisch überleben? Es gibt eine Parallele. Im Sommer 2001 ließ sich der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping von der „Bunten“ mit seiner Freundin im Pool ablichten, während deutsche Soldaten auf dem Weg zu einem gefährlichen Balkaneinsatz waren. Scharping wurde die Story („Total verliebt auf Mallorca“) zum Verhängnis. Christine Lambrecht steht wohl, so ist zu vermuten, kurz vor einer unehrenhaften Entlassung. Ihr komplettes Versagen im Umgang mit sozialen Medien steht am Ende einer Kette von Versäumnissen. Kaputte Panzer, fehlende Munition, mangelnde Sachkenntnis, Zögern bei Waffenlieferungen an die Ukraine – vieles wird Lambrecht vorgeworfen, für einiges kann sie nichts. Doch bleibt der Eindruck, dass sie nach gut einem Jahr nicht im Amt angekommen ist. Stattdessen Extravaganzen wie die Mitnahme ihres Sohnes im Diensthubschrauber. Eine solche Verteidigungsministerin kann Deutschland sich nicht leisten, schon gar nicht in Zeiten, da in Europa ein Krieg tobt.

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