Viele Variablen / Kommentar von Ralf Heidenreich zum Öl-Embargo

Allgemeine Zeitung Mainz

Mainz (ots)

Was wird die erste Stufe des Öl-Embargos Deutschland bringen? Dass seit diesem Montag kein russisches Öl mehr auf dem Seeweg in die EU gelangen darf, wird voraussichtlich kaum Auswirkungen auf die Versorgungslage hierzulande haben. Denn der Branchenverband Fuels und Energie ging zuletzt davon aus, dass russisches Tankeröl bis zum Beginn des Einfuhrstopps voll durch anderweitige Lieferungen ersetzt werden kann. Wie sich die zweite Maßnahme – die Einführung eines Preisdeckels, mit dem die EU und die sieben großen westlichen Wirtschaftsnationen Russland die Preise fürs Öl diktieren wollen – auswirkt, ist dagegen noch offen. Die Konstruktion dieser Vorgabe ist kompliziert und enthält viele Variablen. So soll Russland zwar weiter Öl an Drittstaaten verkaufen können, damit der EU-Einfuhrstopp nicht die Ölpreise in die Höhe treibt. Mithilfe des Deckels soll das aber nach den Preisvorstellungen des Westens geschehen. Die Idee klingt zunächst gut: EU und G7 setzen bei der Preisobergrenze bei den für den internationalen Öltransport sehr wichtigen europäischen Reedereien an – und erlauben ihnen, russisches Öl nur dann in andere Staaten zu liefern, wenn für die betreffende Ladung der Preisdeckel eingehalten wird. Doch ob das in der Realität wirklich alles so funktioniert, steht in den Sternen. Am Montag jedenfalls legten die Ölpreise deutlich zu.

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