Vor WM-Start: Verbraucherschützer mahnen Fifa wegen „Greenwashing“ ab

Neue Osnabrücker Zeitung

Osnabrück (ots)

Vor WM-Start: Verbraucherschützer mahnen Fifa wegen „Greenwashing“ ab

vzbv-Chefin Pop: „Werbeaussagen zu klimaneutraler WM sind bewusste Täuschung von Fußballfans und Öffentlichkeit“ – Fußballweltverband soll „irreführende“ Angaben löschen

Osnabrück. Vor dem WM-Start haben Deutschlands Verbraucherschützer die Fifa wegen „Greenwashing“ abgemahnt und verlangen die Löschung „irreführender“ Werbeaussagen. „Die FIFA versucht, eine Großveranstaltung in der Wüste als Klima-Vorzeigeprojekt zu verkaufen. Wir zeigen der FIFA die Rote Karte, was Greenwashing angeht, denn es handelt sich um die bewusste Täuschung der Fußballfans und der Öffentlichkeit“, sagte Ramona Pop, Chefin des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes (vzbv), im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Konkret geht es um Aussagen wie „vollständig klimaneutrales Turnier“ oder „emissionsarme Transportmittel“ sowie die Behauptung, dass verbliebene Emissionen „kompensiert“ würden.

„Die Abmahnung ist an den Sitz der FIFA in der Schweiz gegangen“, sagte Pop der „NOZ“. „Die FIFA wird darin aufgefordert, die von uns beanstandeten Werbeaussagen von der Webseite zu nehmen und eine Unterlassungserklärung abzugeben. Geht die FIFA darauf nicht ein, behalten wir uns den Klageweg vor.“

Zu den Angaben, die der vzbv als irreführend identifizierte, gehört, dass die Stadien „energieeffizient“ seien oder mit Müll „nachhaltig“ umgegangen werde. Als Verbrauchertäuschung wertet der vzbv auch die Aussage, dass die verbleibenden, unvermeidbaren Emissionen kompensiert würden, um eine vollständig CO2-neutrale Veranstaltung zu gewährleisten. Damit werde „der Eindruck einer hervorzuhebenden Umweltleistung erweckt“, heißt es in einer Erklärung des Verbandes, die der „NOZ“ vorliegt. Dies sei aber faktisch gar nicht zu leisten, zudem sei die Kompensationsbehauptung weder transparent noch überprüfbar.

„Es ist aus unserer Sicht unmöglich, eine vollständig klimaneutrale WM auszurichten“, betonte Pop. „Wenn man sich alleine anschaut, wie viele Shuttle-Flüge nötig sind, um die Fans zu den Spielen zu bringen, dann passt das nicht zusammen.“

Mit ihrem „Greenwashing“ versuche die FIFA gezielt, das gestiegene Umweltbewusstsein der Menschen auszunutzen. „Aufgrund der Klimakrise sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz vielen Verbrauchern sehr wichtig bei ihrer Kaufentscheidung. Umweltbezogene Werbeaussagen haben daher eine sehr starke emotionale Wirkung“, erklärte die vzbv-Vorständin. „Wenn sich ein Unternehmen entscheidet, solche Aspekte bewusst zu bewerben, müssen die Aussagen richtig sein und verständlich erklärt werden. Da die FIFA dies nicht macht, müssen wir sie zurückpfeifen.“

Der Link zum Webartikel vor der Bezahlschranke: www.noz.de/43584065

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